WhatsApp-Betrug: Polizei warnt vor gefährlichen Messages

Die Polizei Soest warnt vor betrügerischen WhatsApp- und SMS-Nachrichten. Diese schleusen unter dem Vorwand von verpassten Sprachnachrichten einen Trojaner auf das Smartphone, der im schlimmsten Fall Bankdaten ausspäht.

Die Polizei Soest warnt aktuell vor schädlichen Kurz-Nachrichten, die per WhatsApp oder SMS ihren Weg auf eurer Handy suchen. In einer Pressemitteilung vom 21.07.2021 informiert die polizeiliche Pressestelle, wie die Betrugsmasche abläuft:

  • Eine WhatsApp- oder SMS-Nachricht weist einen darauf hin, dass man eine Sprachnachricht verpasst haben soll.
  • Um diese anzuhören, wird man aufgefordert auf einen Link zu klicken.
  • Mit dem Klick auf den Link wird eine App heruntergeladen, welche den Trojaner enthält.
  • Der Trojaner kann nun sensible Daten wie Kontakt-, Bank, oder Kredit-Daten abfangen und an Dritte weiterleiten.

Ist die Schadsoftware einmal auf dem Handy, heißt es schnell handeln, um den Schaden möglichst gering zu halten. Die Pressestelle der Polizei empfiehlt folgende Schritte:

  1. Kappt über den Flugmodus eueres Smartphones Mobilfunknetz und Internetanbindung.
  2. Setzt das Mobiltelefon zur Sicherheit auf die Werkseinstellung zurück. Ein einfaches Löschen der installierten Schad-App reicht nämlich nicht aus.
  3. Löscht die Betrugsnachricht und blockiert die Sendernummer.
So sieht die betrügerische SMS-Nachricht aus. Foto: Polizei Soest


Der beste Schutz vor Betrug ist aber im Endeffekt immer der präventive. Wie ihr euch am besten vor solchen und ähnlichen Maschen schützen könnt, erfahrt ihr auf der Website der polizeilichen Kriminalprävention.


Leider ist das keinesfalls das ersten Mal, dass Betrüger versuchen, über die Schnittstelle Telefon neue Opfer zu finden. Auch wenn sich die Modi Operandi oft unterscheiden, bleibt das Ziel letztendlich immer dasselbe: Euer hartverdientes Geld.

Erst in diesem März warnte Netzwelt vor verdächtigen WhatsApp-Nachrichten, welche vorgeben, vom Bundeskriminalamt zu sein. Das Perfide hierbei ist, dass die Nachrichten einen doppelten Boden haben und vor anderen trügerischen Maschen warnen, um so legitimer zu wirken. Das nächste Manöver des BKA-Betrugs erinnert stark an eine Episode der Netflix’ Schwindler-Serie „Lupin“, welche praktisch dieselbe Methode einsetzte. Wie diese abläuft und wie ihr euch davor schützen könnt, erfahrt ihr in dem Netzwelt-Artikel „WhatsApp-Betrug: Angebliche BKA-Warnung lockt Nutzer in die Falle“.

Doch auch Festnetz-Nutzer sind vor Betrügern nicht sicher. Erst kürzlich warnte die Polizei Hamburg per Twitter und Presseportal vor falschen Microsoft-Mitarbeitern. Diese telefonieren in Callcenter-Manier massenhaft deutsche Festnetzanschlüsse ab, um vor einer angeblichen Virusinfektion des PCs zu warnen. Natürlich gelangt die wirkliche Malware erst im Laufe des Telefonats auf den Rechner, was einen teuer zu stehen kommen kann.

Selbst Sicherheitsexperten sind vor Online-Betrug nicht sicher

Als bester Beweis dafür, dass im Prinzip niemand vor Online-Betrug sicher ist, dient die Geschichte rundum den YouTuber Jim Browning. Seines Zeichens Hacker und absoluter Sicherheitsexperte, vertrieb er seine Zeit damit, sich ins Intranet von betrügerischen Callcenters einzunisten und so die Schwindler mittels angezapften Mikrophonen und Kameras auszuspionieren und zu entlarven. Seine Videos, in denen er mit ruhiger Stimme die panische Betrüger mit deren Identitäten und Taten konfrontierte, erzielten Millionen Klicks. So wurde schließlich auch die BBC auf Ihn aufmerksam und drehte mit ihm eine spektakuläre Dokumentation, dessen Kurzversion „Spying On The Scammers“ bei YouTube zu sehen ist.

Gerne würden wir auch die Langversion der Doku verlinken, doch leider ist sie von YouTube verschwunden, zusammen mit allen anderen Videos von Jim Browing. Vor drei Tagen schockte er seine Zuschauer mit der Nachricht, dass er von Betrügern dazu gebracht wurde, seinen YouTube-Kanal zu löschen.

Der Tweet liest sich auf Deutsch wie folgt:

Um also zu beweisen, dass jeder betrogen werden kann, wurde ich überzeugt, meinen @YouTube Kanal zu löschen, weil ich dachte, dass ich mit dem Support von @YouTubeCreators sprach. Ich habe nie die Kontrolle über den Kanal verloren, aber der hinterhältige *zensiert* hat es geschafft, mich dazu zu bringen, den Kanal zu löschen. Ich hoffe ihn bald wiederherzustellen.

Dieser Artikel wurde im Auftrag von Netzwelt erstellt.

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